retten! 2025; 14(01): 26-35
DOI: 10.1055/a-2118-1568
Fachwissen

HWS-Orthesen – State of the Art oder veraltetes Immobilisationstool?

Tim Sauerbier
,
Karoline Brand
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Ein viel diskutiertes Thema auf einer Rettungswache ist die Immobilisierung der Halswirbelsäule. Soll sie nun noch durchgeführt werden, oder ist deren Anwendung nicht mehr der Standard?

Kernaussagen
  • Den Einsatz einer HWS-Orthese kritisch hinterfragen, wissenschaftlich ist kein Nutzen erwiesen.

  • Anwendung eines der standardisierten Untersuchungskriterien (Nexus-Kriterien, Canadian C-Spine Rule, Immo-Ampel).

  • Beginn der Immobilisierung mittels „Manueller Inline-Stabilisierung“.

  • Ein zeitweiser Einsatz der HWS-Orthese für bestimmte Maßnahmen und Situationen ist möglich.

  • Bei Entscheidung pro HWS-Orthese: Anlage nach Vorschrift, um Folgeschäden zu vermeiden.

  • Die HWS-Orthese schränkt die Halsbewegung nur teilweise ein.

  • Überprüfen, ob nach einer technischen Rettung weiterhin die Immobilisation mit der HWS-Orthese notwendig ist.

  • Nutzung weiterer Immobilisationsmöglichkeiten wie Head-Blocks oder die Vakuummatratze.

  • Ist der Patient bewusstseinsklar und wach, ohne Einfluss von Medikamenten und hat keine ablenkenden Verletzungen, kann eine Eigenrettung aus einem verunfallten Fahrzeug stattfinden.

  • Der Mitarbeiter im Rettungsdienst soll die HWS-Orthese auf Grund der mangelnden Datenlage im Zweifel anlegen.



Publication History

Article published online:
11 February 2025

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